Stromanbieter wechseln: Darauf solltest du achten

Ein Anbieterwechsel kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, um Energiekosten zu senken und bessere Vertragsbedingungen zu erhalten. Doch bei der Anbieterwahl gibt es einiges zu beachten, um den Tarif zu finden, der am besten für dich geeignet ist. Hier erfährst du, wie der Wechsel reibungslos gelingt und worauf du achten solltest.

Inhaltsverzeichnis
  • Welche Kriterien sind bei der Anbieterwahl entscheidend?
  • Clever wechseln: So profitierst du von Bonus-Tarifen
  • Wie läuft der Anbieterwechsel ab?
  • Worauf solltest du achten bei...
Welche Kriterien sind bei der Anbieterwahl entscheidend?
Preis
Selbstverständlich spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Die günstigsten Tarife finden sich oft auf Vergleichsportalen wie zum Beispiel Verivox. Doch Vorsicht: Besonders niedrige Preise dienen häufig als initiales Lockangebot, bevor die Tarife später drastisch erhöht werden. Ein günstiger Tarif ist daher nicht automatisch die beste Wahl.

Verbraucherfreundlichkeit
Nicht jeder Anbieter agiert im Sinne der Kundschaft. Besonders in der Energiekrise von 2021 bis 2023 haben einige Unternehmen Kundinnen und Kunden kurzfristig gekündigt oder verbraucherunfreundliche Maßnahmen ergriffen. Ein Blick auf die bisherigen Geschäftspraktiken kann helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Finanzielle Stabilität
Ein weiterer Risikofaktor sind potenzielle Insolvenzen. Anbieter mit direktem Eigentum an regulierter Netzinfrastruktur – insbesondere für Strom und Gas – bieten hier größere Sicherheit. Durch die staatlich regulierte Verzinsung dieser Infrastruktur (gemäß Anreizregulierungsverordnung, ARegV) verfügen sie über stabile Einnahmen, die mögliche Verluste im Vertrieb ausgleichen können. Auch Energieanbieter mit gemeinnütziger Ausrichtung können laut Creditreform hier interessant werden, da sie effiziente Problemlösung und klare Ziele verfolgen: langfristige Stabilität, soziale Verantwortung und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft. Gerade in unsicheren Zeiten stellen sie daher eine verlässliche Alternative dar.
Stromio, gas.de und Co. haben geliefert – aber nur Ärger!
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Schadensforderung
Clever wechseln: So profitierst du von Bonus-Tarifen
Bonus-Tarife lohnen sich – aber nur mit jährlichem Wechsel
Umfragen bestätigen, dass zwei von drei Verbrauchenden einen Bonus-Tarif wählen. Mit diesen lassen sich oft 50 bis 200 Euro zusätzlich sparen. Allerdings haben Bonus-Tarife einen schlechten Ruf, da einige Anbieter versuchen, die Auszahlung durch fragwürdige Methoden zu verhindern. Wer jedoch auf eine zwölfmonatige Vertragslaufzeit achtet und rechtzeitig kündigt, kann problemlos von den Vorteilen profitieren.

Verpasst du die Kündigung, verlängert sich der Vertrag automatisch – meist ohne erneuten Bonus. Das zweite Vertragsjahr ist dann oft deutlich teurer. Ein Beispiel: Bei einem Stromverbrauch von 2.500 kWh beträgt der Bonus häufig 300 Euro. Dadurch sparst du im ersten Jahr rund 130 Euro. Im zweiten Jahr fallen hingegen Mehrkosten von etwa 170 Euro an. Wer nicht jährlich wechseln möchte, ist mit einem Tarif ohne Bonus also langfristig besser beraten.

Manche Anbieter werben mit Bündelangeboten, die Waschmaschinen, Handys oder andere Elektrogeräte als Prämien anbieten. Die Verbraucherzentrale warnt vor solchen Angeboten, da diese oft mit hohen Stromgrundpreisen verbunden sind. In den meisten Fällen ist es also günstiger, Energie und Produkt separat zu erwerben.
Nicht nur der Preis zählt – vermeide riskante Anbieter
Nicht alle Energieanbieter agieren verbraucherfreundlich. Einige Unternehmen verweigern Boni, erhöhen Preise ohne es mit den Kundinnen und Kunden zu kommunizieren, oder geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Beispielfälle von Unternehmen wie Flexstrom, Teldafax, CareEnergy oder BEV zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in solchen Situationen häufig Geld verlieren.

Umfragen ergeben, dass 69 % der Teilnehmenden bereits einmal Probleme mit ihrem Strom- oder Gasanbieter hatten. Die Wahl eines verlässlichen Unternehmens ist daher entscheidend. Besonders wichtig ist es, auf Anbieter mit transparenter Preisgestaltung, guten AGBs und solider finanzieller Basis zu achten. Zusätzlich empfiehlt es sich, Anbieter mit einem geringen Insolvenzrisiko zu wählen. Da aktuelle Jahresabschlüsse oft schwer zugänglich oder veraltet sind, eignet sich das Eigentum an Strom- und Gasinfrastruktur gut als Kriterium. Unternehmen mit eigener Netzinfrastruktur profitieren von der staatlich regulierten Verzinsung (ca. 4 %), was stabile Einnahmen sichert. Diese können als Puffer gegen Verluste im Endkundengeschäft dienen, sodass eine Insolvenz sehr unwahrscheinlich ist.
Kündige selbst – und frühzeitig
Ein häufiger Fehler beim Anbieterwechsel ist es, sich auf die Kündigung durch den neuen Anbieter zu verlassen. Zwar bieten viele Unternehmen diesen Service an, doch kommt es immer wieder zu Problemen – etwa durch Fehler oder Ablehnung seitens des neuen Anbieters. In solchen Fällen verlängert sich der alte Vertrag automatisch, und es entstehen unnötige Zusatzkosten.

Die besten Tipps für eine sichere Kündigung:
Spätestens einen Monat vor Ablauf der Kündigungsfrist sollte die Kündigung erfolgen. Falls nach zwei Wochen keine Bestätigung eintrifft, empfiehlt sich eine Kündigung per Einschreiben/Einwurf.

Wechsel 3 bis 4 Monate vor Vertragsende:
Der beste Zeitpunkt für den Wechsel liegt drei bis vier Monate vor Vertragsende. Wer mehr als sechs Monate im Voraus wechselt, riskiert, dass der Anbieter sich noch umentscheidet oder die Preise zwischenzeitlich anhebt. Ein zu später Wechsel kann hingegen dazu führen, dass man in die teure Ersatzversorgung fällt – beispielsweise, wenn der Wunsch-Anbieter den Wechsel ablehnt.

Vorkasse- und Paket-Tarife meiden
Nach den Insolvenzen von Teldafax und Flexstrom raten Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest dringend von Tarifen mit Vorkasse oder Paketpreisen ab.
Vorkasse-Tarife: Geht der Anbieter insolvent, ist die bereits geleistete Zahlung verloren. Nur in Ausnahmefällen – beispielsweise bei negativem Schufa-Eintrag – kann ein solcher Tarif sinnvoll sein. Dann ist es jedoch wichtig, auf einen möglichst sicheren Anbieter zu achten.
Paket-Tarife: Hier verpflichtet man sich zur Abnahme einer festen Strommenge, beispielsweise 3.500 kWh pro Jahr. Wird mehr verbraucht, wird es teuer. Wird weniger verbraucht, gibt es keine Rückerstattung. Nur bei einem sehr stabilen Verbrauch und ohne Umzugspläne kann sich diese Vertragsart lohnen – in den meisten Fällen profitiert jedoch nur der Anbieter.
Wie läuft der Anbieterwechsel ab?
Die nächsten Schritte nach Vertragsabschluss
Nachdem ein neuer Strom- oder Gasanbieter unter Berücksichtigung von Preis und Qualität ausgewählt wurde, sollten folgende Punkte beachtet werden:
Vor Vertragsbeginn
- Fertige einen Screenshot des Angebots an, um einen späteren Vergleich zu ermöglichen
- Prüfe nach Erhalt der Vertragsunterlagen, ob die Vertragsbestätigung mit dem ursprünglichen Angebot übereinstimmt
Dokumentation der wichtigsten Vertragsbestandteile
- Speichere oder drucke die Vertragsbestätigung und die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültigen AGBs
- Dokumentiere wichtige Vertragsdetails wie Vertragsbeginn und -laufzeit
Während der Vertragslaufzeit
- Teile sowohl dem Stromanbieter als auch dem Netzbetreiber am Ende jedes Vertragsjahres den Zählerstand mit. So lassen sich fehlerhafte Verbrauchsschätzungen vermeiden
- Prüfe alle Schreiben des Anbieters sorgfältig auf Preis- und Vertragsänderungen
- Kontrolliere regelmäßig deine Rechnungen– dabei kann ein unabhängiges Berechnungstool helfen
Worauf solltest du achten bei...
... Systemen wie Photovoltaikanlagen, Zweitarifzählern und anderen?
Einige Stromanbieter schließen in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Belieferung bestimmter Zählerarten und Systeme aus. Dazu zählen unter anderem Photovoltaikanlagen, Elektrospeicherheizungen, Wärmepumpen, Chipkartenzähler, Münzzähler sowie Doppel- oder Mehrtarifzähler. Liegt eine dieser Besonderheiten vor, kann es sein, dass der Anbieter die Belieferung ablehnt. In seltenen Fällen wird sogar Vertragsbruch unterstellt, wenn der Vertrag trotz einer solchen Besonderheit zustande kommt. Rechtlich ist dieser Vorwurf jedoch meist nicht haltbar, und stellt keine Grundlage dar, mögliche Boni zu verweigern.

... Heizstrom oder Wärmepumpen?
Wenn der Stromzähler für den gesamten Haushalt genutzt wird – also auch Geräte wie der Kühlschrank darüber laufen – reicht ein regulärer Haushaltsstrom-Tarif aus. Ist jedoch ein separater Zähler für Heizstrom oder eine Wärmepumpe vorhanden, sieht es anders aus. In diesem Fall wird ein spezieller Wärmepumpen- bzw. Heizstrom-Tarif benötigt.
Stromanbieter wechseln
Genug von leeren Versprechungen und plötzlichen Preiserhöhungen? Dann wechsle zu Fairster, dem Anbieter für faire Energiepreise, nachvollziehbare Rechnungen und echten Ökostrom. Dein Anbieter soll für dich arbeiten. Nicht gegen dich.
Anbieter wechseln

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Wann lohnt sich ein Anbieterwechsel überhaupt?

Arow

Wenn dein Anbieter die Preise erhöht, dein Vertrag ausläuft, oder du einfach zu einem faireren Anbieter wechseln willst. In vielen Fällen kann sich ein Wechsel erheblich lohnen.

Was muss ich bei der Kündigungsfrist beachten?

Arow

Die Kündigungsfrist steht in deinem Vertrag – häufig sind es vier bis sechs Wochen zum Laufzeitende. Bei Preiserhöhungen greift oft ein Sonderkündigungsrecht.

Wie finde ich einen Anbieter, dem ich vertrauen kann?

Arow

Achte auf transparente Preisgestaltung, faire Vertragsbedingungen und gute Erreichbarkeit. Anbieter wie Fairster stehen für genau diese Werte.

Muss ich beim Wechsel mit einer Stromunterbrechung rechnen?

Arow

Nein. Das Gesetz garantiert dir eine nahtlose Energieversorgung – selbst während des Anbieterwechsels bleibst du jederzeit versorgt.

Woran erkenne ich unseriöse Anbieter?

Arow

Warnzeichen sind: Lockangebote mit Bonusversprechen, schwer verständliche AGB, aggressives Telefonmarketing, oder unzureichender Kundenservice.

Wie läuft ein Anbieterwechsel genau ab?

Arow

Du suchst dir einen neuen Anbieter, der in der Regel deinen alten Vertrag kündigt. Ich empfehle dir aber, die Kündigung selbst vorzunehmen. Es gibt keine Unterbrechung, keine neue Leitung – nur neue Konditionen.

Hast du weitere Fragen oder Anmerkungen? Dann schreib meinem Team und mir!